Dienstag, 20. November 2012

News: Visa und Vodafone starten Mobile Payment Offensive in Australien

Vodafone Australien und Visa haben heute eine Kooperation bekanntgegeben, um Mobile Payment per NFC-Übertragungstechnik in Australien zu lancieren. Mit der Applikation "SmartPass" soll der mobile Bezahldurchbruch gelingen, und Vodafone spart nicht an Superlativen in ihrer Pressemitteilung: "game-changing" sei die Applikation, die den "stress out of shopping" nehme.

Hier die wichtigsten Informationen zu dieser Kooperation in der Übersicht:
  • Wie funktioniert "SmartPass"? An allen Visa PayWave Kassenterminals in Australien kann ein Kunde sein Android-Smartphone verwenden, um per NFC Beträge von einem Prepaid-Guthaben zu bezahlen. "SmartPass" ist dabei eine App, die die Transaktion für den Kunden visualisiert und die Transaktion autorisiert.
  • Was macht "SmartPass" gut?
    • Es gibt rund 100.000 Visa PayWave Kassenterminals in Australien, was eine hohe händlerseitige Akzeptanz verspricht.
    • "SmartPass" wird auf allen verkauften Handys von Vodafone vorinstalliert werden, so dass - ähnlich wie bei Apples Passbook (Details hier), die Lösung direkt in die Hände sehr vieler Kunden gerät.
    • Vodafone forciert gleichzeitig den Verkauf und Support NFC-fähiger Mobilgeräte: Thomas Roets, General Manager bei Vodafone Australien, prognostiziert, dass 80% aller im Jahr 2013 mit Vodafone-Verträgen ausgestatteten Handys NFC-fähig sein sollen.
  • Was macht "SmartPass" schlecht?
    • Alle sensiblen Daten werden auf der SIM-Karte gespeichert, wodurch die Sicherheit zwar potentiell erhöht wird, der Kunde allerdings auch eine entsprechende (neue) SIM-Karte benötigt. Alle Kunden, die bereits ein NFC-fähiges Smartphone haben, müssten also erst umständlich ihre SIM-Karte austauschen. Dieses Problem hatte bereits Isis Wallet bei der Markteinführung (Details hier).
    • "SmartPass" ist ausschließlich Prepaid. Zwar steigt hierdurch die gefühlte Sicherheit des Kunden, allerdings sinkt dadurch auch die Benutzerfreundlichkeit, wenn Kunden ihr Guthaben stets aufladen müssen. Ein Problem, was bereits die Geldkarte in Deutschland floppen ließ. Außerdem sind andere Anbieter hier weiter, da Isis Wallet beide Möglichkeiten bietet: Prepaid und Kopplung an das Kreditkartenkonto.
    • "SmartPass" ist exklusiv für Vodafone und alle weiteren Telekommuunternehmen werden eine eigene Lösung erhalten. Mögliche Skaleneffekten oder einheitliches Branding werden so verhindert.
  • Fazit: Visa und Vodafone begleiten ihren Vorstoß in den Mobile Payment Markt verständlicherweise mit allen Vorschusslorbeeren. Auf dem ersten Blick fallen allerdings bereits ein paar Fallstricke auf, die einen erfolgreichen Markteintritt erschweren könnten. Deutsche Telekommunternehmen sollten einen genauen Blick auf die Pilotphase von "SmartPass" werfen, um erste Learnings aus dem Launch von Isis Wallet in den USA bestätigen zu können - eine bessere Marktforschung als diese kann es wohl nicht geben.

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